Zusammen mit Luigi Tozzi von der italienischen Confagricoltura-Repräsentanten Luigi Tozzi bilden der Deutsche Bio-Landwirt Graf von Bassewitz mit seinem Vorzeigehof von 1.000 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern und die dänische Öko-Milchbäuerin das neue Führungsteam der Arbeitsgruppe Ökologischer Landbau im EU-Dachverband der Landwirte und genossenschaftlichen Betriebe (Copa Cogeca).
Das dreiköpfige Gespann hat nach seiner Wahl in dieser Woche in Brüssel die Übernahme der delegierten Rechtsakte für das Inkrafttreten zur Regulierung der Biologischen Landwirtschaft mit Wirkung vom 1. Janaur 2021, die Reduzierung des Pestizideintrages sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Ökolandbaus zu prioritären Ziel der Verbandsarbeit deklariert.
„Wir werden hart in der Copa Cogeca-Arbeitsgruppe hart daran arbeiten, dass die technische Umsetzung für die Biologische Landwirtschaft in der EU die Erfordernisse der Ökolandwirte erfüllt. Insbesondere werden wir unsere Positionen in der Geflügelproduktion verteidigen und auf die Einhaltung und Regeln bei den Kontrollen der Ökoproduktion achten“, sagte die neugewählte Arbeitsgruppen-Vorsitzende Andersen.
Andersen: "Ökoflächenzuwachs muss mit gesteigerten Erlösen einhergehen"
Dabei komme es darauf an, dass angesichts der anhaltenden Nachfrage für Biolebensmittel der Sektor weiterwachse. Gleichzeitig müsse die Wettbewerbsfähigkeit der Ökolandwirte gesichert werden. „Der Produktionszuwachs muss einhergehen mit deutlichen ökonomischen Zuwächsen und besseren Gewinnerlösen“, so Andersen.
Dr. Heinrich Graf von Bassewitz von Gut Dalwitz in Mecklenburg-Vorpommern, zieht als langjähriger Beauftragter des DBV für den Ökolandbau mit an diesem Strang. Er war von 2010 bis 2013 im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung tätig:
Von Bassewitz: "Biobetrieb ist nicht gleich Biobetrieb und in der EU schon gar nicht"
„Gegenüber der konventionellen Landwirtschaft hat der biologische Landbau bei der Nachhaltigkeit in vielen Punkten die Nase vorn: Dieser fördert die Biodiversität stärker, verbraucht durch Pflanzenschutz- und Düngemittelverzicht weniger Ressourcen und trägt mehr zum Wasserschutz bei. Dies resultiert in erster Linie aus dem Kreislaufprinzip der Nährstoffe“, erklärte von Bassewitz gegenüber top agrar.
Aber Biobetrieb sei nicht gleich Biobetrieb. Nur die Richtlinien der deutschen Bio-Anbauverbände forderten eine echte Kreislaufwirtschaft. Das Brüsseler label EU-Bio erlaube dagegen die Teilbetriebsumstellung und hohe Importe konventioneller Wirtschaftsdünger. Dies wünscht sich der deutsche Ökolandbau-Repräsentant auf EU-Ebene harmonisiert.
Die EU ist im zurückliegenden Jahrzehnt bei den Anbauflächen der ökologischen Landwirtschaft vorangekommen. Zwischen 2007 und 2017 wuchsen die ökobewirtschafteten Flächen um 70 Prozent. Mit einem Jahresumsatz von 34,3 Milliarden Euro im Jahre 2017 stiegen die EU-Produzenten zum zweitgrößten Bio-Lebensmittelproduzenten in der Welt auf.