„Die pauschale Kritik an der modernen Landwirtschaft belastet unsere Bauernfamilien in zunehmendem Maße. In Verbindung mit dem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln werden wir Landwirte oft zu Unrecht an den Pranger gestellt.“ Das sagte Hessens Bauernpräsident Karsten Schmal kürzlich beim Besuch auf dem Hof der Familie Ritter in Bebra-Breitenbach (LK Hersfeld-Rotenburg).
Vielfach werde der Einsatz der von verschiedenen Behörden intensiv geprüften und zugelassenen Pflanzenschutzmitteln per se abgelehnt. „Dafür fehlt mir jegliches Verständnis“, so der Bauernpräsident. Denn schließlich gehe es doch darum, Ernten und Qualitäten und damit die Ernährung der Bevölkerung zu sichern.
Seit Anfang Juni sei die neue Düngeverordnung in Kraft. Die damit verbundenen Einschränkungen, Verbote und Dokumentationspflichten seien für die Landwirte gravierend. So müssten beispielsweise vor der Ausbringung von Düngern eine Düngebedarfsermittlung durchgeführt werden. Bei Kontrollen müssen entsprechende Aufzeichnungen vorliegen. Dadurch komme auf die Bauern ein erheblicher Mehraufwand zu. „Dennoch sperren wir uns nicht dagegen, weil wir ein ureigenes Interesse daran haben, umweltgerecht und ressourcenschonend zu düngen“, hob Schmal hervor. Die strengeren Vorgaben der Düngeverordnung würden sicherlich dazu beitragen, Nitrateinträge ins Grundwasser zu verringern.