Ähnlich früh wie im Vorjahr kamen Mitte Mai von allen Spezialisten für den extrem frühen Anbau von Kartoffeln erste Angebote auf den Markt. Es handelt sich aber um Kleinstmengen, die vor allem im Ab-Hof-Verkauf platziert werden. Dort erzielten die Landwirte zuletzt Preise von 2,00 bis 2,70 Euro je Kilogramm, wobei im Süden die Preise tendenziell höher liegen als im Norden. Das gilt auch für den Verkauf an den Handel an Wochen- oder Großmärkten.
In den nächsten Wochen wird das Frühkartoffelangebot aus Deutschland nur ganz langsam steigen. Bis kurz vor Ende Februar, als überall Regen die Feldarbeiten stoppte, wurden in den Frühkartoffelregionen nur Flächen im mittleren zweistelligen Bereich fertig bestellt. Erst in der zweiten Märzdekade konnte in größerem Umfang ausgepflanzt werden. Dann brachte ein warmer April die Kulturen gut voran. Zuletzt sorgten aber vor allem im Norden frostige Nächte für einen Wachstumsstopp. Dies dürfte dem Südwesten jedoch einen weiteren Vegetationsvorsprung gegeben haben. Allgemein wird der Entwicklungs- und Gesundheitszustand der Frühkartoffelkulturen als gut bis sehr gut bezeichnet.
Bis zum Beginn von reifefördernden Maßnahmen vergehen aber noch ein paar Tage. Es könnte bei vielen Beständen Anfang Juni soweit sein, so Beobachter vor Ort. Im Vorjahr ging es schon Ende Mai damit los. Wenn nichts schief geht, können dann mit dem Beginn der dritten Junidekade nennenswerte Mengen festschaliger Frühkartoffeln für den Lebensmitteleinzelhandel bereitgestellt werden.
Die Trockenheit ist auch diese Saison wieder ein Thema, sie beeinträchtigt den Kartoffelanbau aber noch nicht. Frühkartoffeln stehen ohnehin zumeist unter Beregnung. AMI