Ursula von der Leyen muss weiter um einen pünktlichen Start der EU-Kommission zum 1. Dezember bangen. Einen Tag vor der Anhörung der drei Ersatzkandidaten aus Frankreich, Ungarn und Rumänien am Donnerstag im Europäischen Parlament (EP) herrscht weiter Unklarheit.
Trotz zweifacher Aufforderung hat die britische Regierung noch keinen Kandidaten benannt. Der Brexit-Hardliner Boris Johnson hatte ausgeschlossen, nochmals einen EU-Kommissar zu nominieren.
Auch der pünktliche Beginn der EU-Haushaltsperiode 2021-27 und eine unterbrechungsfreie Zahlung von EU-Agrarbeihilfen geraten damit immer mehr ins Wanken.
Aus Sicht der Brüsseler Behörde hat Großbritannien die "rechtliche Verpflichtung", einen Kommissar zu stellen, solange es EU-Mitglied ist. Sie verweist dabei auf den EU-Vertrag und den Beschluss zur Brexit-Verlängerung bis 31. Januar 2020. In diesem wird ausdrücklich bekräftigt, Großbritannien müsse "einen Kandidaten für die Ernennung als Mitglied der Kommission vorschlagen".
"Die gewählte Kommissionspräsidentin hält weiterhin die Hoffnung aufrecht, am 1. Dezember ihre Amtsgeschäfte aufzunehmen“, sagte Eric Mamer, Chefsprecher von Von der Leyen am Mittwoch auf Frage von top agrar.