Der Abschluss der Infotour des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) „BDM on Tour-Für einen Milchmarkt mit Aussicht“ auf der Alpspitze besaß hohe Symbolkraft. Es sollte die hohen Ziele und die Hürden verdeutlichen, mit denen die Milchproduzenten kämpften. Auch war es eine Ansage an die Politik, endlich die Rahmenbedingungen für die Zukunft zu schaffen.
Die Infotour des BDM ging quer durch Deutschland. Nach 4.000km in 14 Tagen und 30 Stationen erreichte das Team, begleitet von Landwirten und Traktoren, die Alpspitze. Das verdeutliche die Bereitschaft der Milchviehhalter für ihre hohen Ziele auch weite, beschwerliche Strecken zurückzulegen. Gleichzeitig forderte der Verband von der Politik eine Ausrichtung der GAP mit Weitsicht. Das Drehen an kleinen Stellschräubchen bringe da wenig, schreibt der BDM in einer Mitteilung.
An der Abschlusskundgebung nahmen rund 120 Gäste teil. Aus der Politik sicherten Ruth Müller (SPD) und Florian Streibl (Freie Wähler) ihre Unterstützung zu. Der Landesvorsitzende des BDM, Hans Leis, begrüßte die Gäste und appellierte an die Politik, künftig stärker auf die Interessen der Bauern zu achten.
Der Fahrer der Tour und Sprecher des BDM, Hans Foldenauer, zog ein positives Resümee aus den Gesprächen der Tour. Er wünsche sich, dass die Agrarpolitik vom Kopf auf die Füße gestellt werde. Er wünsche sich eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Marktordnung (GMO). Die Interessen der Industrie hätten lange Zeit im Vordergrund gestanden. Deren Rohstoffe sollten billig sein, um international mithalten zu können. Zukünftig müsse es darum gehen, dass die Landwirte ihr Einkommen wieder aus dem Verkauf ihrer Produkte und nicht aus staatlichen Geldern erwirtschaften, so Foldenauer.
Bernhard Heger, BDM Bundesbeiratsmitglied, forderte Taten statt „Sonntagsreden“ von der Politik, sonst werde die Politikverdrossenheit nur noch größer. Der Bundesvorsitzende des BDM, Stefan Mann, verwies auf vorausgesagte Entwicklungen, die aufgrund fehlender Maßnahmen eingetreten seien. In Zukunft sollte der Fokus der Politik weniger bei der Industrie als vielmehr bei den Bäuerinnen und Bauern liegen.