Wie die Hochschule am Montag vergangener Woche (6.5.) berichtete, konnten die Wissenschaftler eine kleine Ribonukleinsäure (RNA) identifizieren, die temperaturabhängig die Knollenbildung reguliert. Das Molekül sei bei niedrigen Temperaturen inaktiv, doch mit zunehmender Wärme blockiere es die Bildung des für die Knollenbildung zuständigen Proteins. Durch diesen Mechanismus schalteten die Kartoffelpflanzen bei höheren Temperaturen auf ein „Wachstumsprogramm“ um und produzierten weniger Knollen mit einem geringeren Stärkegehalt sowie mehr grüne Triebe und Blätter.
Nach Angaben der Hochschule gelang es den Wissenschaftlern, die Wirkung der kleinen RNA in Kartoffelpflanzen aufzuheben. Diese Pflanzen hätten auch bei höheren Temperaturen im Gewächshaus weiterhin Knollen von guter Qualität hervorgebracht. Der Anbau könnte daher in Zukunft auch bei steigenden Temperaturen und in wärmeren Regionen durchgeführt werden. Als nächstes wollen die Forscher ihre Ergebnisse unter Feldbedingungen testen. Bislang lassen sich die höchsten Kartoffelerträge der Universität zufolge bei gemäßigten Temperaturen erzielen. Ideal für die Knollenbildung seien Werte von rund 21 °C tagsüber und 18 °C in der Nacht.