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Agritechnica

Experte warnt: "Uns geht in Kürze das Wasser für die Landwirtschaft aus!"

In 5 bis 10 Jahren schon könnte der Landwirtschaft das Wasser ausgehen, warnte ein Experte auf der Agritechnica. Ohnehin seien dringend Innovationen nötig, um die Welt satt zu kriegen...

Lesezeit: 3 Minuten

Die Landwirtschaft steht heute nicht mehr nur vor der Aufgabe der Ernährungssicherung einer wachsenden Weltbevölkerung, sondern muss zusätzlich globale Aufgaben wie den Klima- und Umweltschutz bewältigen und dabei ihre Position in einer sich verändernden Gesellschaft finden. So fasst die DLG die Podiumsdiskussion zum Leitthema der Agritechnica „Global Farming – Local Responsibility“ vom 12. November zusammen.

Dr. Wilfried Aulburvon Roland Berger Consulting wies nachdrücklich auf die Schwierigkeit hin, mit den etablierten Anbaumethoden mehr Lebensmittel für mehr Menschen zu erzeugen. „Es wird nicht möglich sein, mehr Lebensmittel durch die Anwendung etablierter Anbaumethoden herzustellen. Die Wassernutzung in der Landwirtschaft zum Beispiel ist nicht nachhaltig."

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Dr. Aulbur warnte, dass uns in den nächsten 5 bis 10 Jahren nach UN-Prognosen das Wasser für die Landwirtschaft ausgehen könnte. "Das heißt wir sprechen von sehr unmittelbaren und massiven Herausforderungen für die Industrie und uns alle. Wir benötigen erhebliche und sofortige Investitionen von Unternehmen, Universitäten und Regierungen in neue Technologien, die es uns ermöglichen, diese knappe Ressource viel effektiver zu nutzen.“

Heute werde die Landwirtschaft als „Big AG“ angegriffen. Mit einem signifikanten Beitrag zu den globalen Treibhausgasemissionen und negativen Nachrichten über die Abholzung von Regenwäldern, Abflüssen, schädlichen Auswirkungen von Pestiziden usw. müsse die Landwirtschaft ihren Beitrag dazu leisten, diese Herausforderungen anzugehen, mahnte Aulbur an. Transparenz, offene Kommunikation und Stakeholder-Engagement sind seiner Meinung nach entscheidend, wie die Branche diese Krise meistert. Precision Farming und andere technologische Fortschritte hält er für Schlüsselkomponenten, die es den Landwirten ermöglichen, die Weltbevölkerung auf eine nachhaltige Weise zu ernähren, die aber auch von allen Beteiligten akzeptiert wird.

Auch DLG-PräsidentHubertus Paetow sieht die Branche gefordert, den Zielkonflikt Versorgungssicherheit und nachhaltige Produktion durch mehr Innovationen zu lösen. „Um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten, bedarf es eines hohen Maßes an Engagement, Innovationsimpuls, Know-how, Kreativität und Veränderungsbereitschaft“, so Paetow.

„Die Herausforderungen betreffen alle an der Landwirtschaft Beteiligten weltweit, insbesondere aber die in den fruchtbaren landwirtschaftlichen Gebieten Europas. Die Landwirtschaft ist heute gekennzeichnet durch global vernetzte Anbausysteme mit ihren Produkt- und Warenströmen. Die Verantwortung für das eigene Handeln vor Ort zu übernehmen, liegt aber in der Verantwortung jedes lokalen Landwirts und ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich. Der Handlungsspielraum ist global – der Spielraum für Reaktionen auf die Herausforderungen ist nur lokal. Innovationen und Technologien müssen standortspezifische Lösungen für die gleichen globalen übergreifenden Herausforderungen bieten.“

Russen spüren Klimawandel

Dr. Alexey Ugarov, CEO Agrokultura-Holding/PRODIMEX-Unternehmensgruppe, schilderte die Herausforderungen, vor denen landwirtschaftliche Unternehmen in Russland stehen. So würden insbesondere die Klimaveränderungen dazu führen, dass das Wetter unberechenbarer und instabiler wird, und Dürre und Hitzestress für die Pflanzen sich häufen.

„Die betriebliche Logistik ist immer noch eine große Herausforderung, eine oft fehlende Infrastruktur und deren kostenintensive Entwicklung sowie ein fehlender Zugang zu moderner Technologie, hemmen die Entwicklung der Betriebe“, sagte Dr. Ugarov. Weiterhin nannte er folgende Punkte, die für die landwirtschaftlichen Unternehmen in Russland große Herausforderungen darstellen:

  • Marktregulierung der Aus- oder Einfuhr von Agrarprodukten oder -inputs (Zugang zu Bio- oder Technologiefortschritten),



  • Beschränkungen und Hindernisse für den Verkauf und den weltweiten Handel, die von Regierungen verschiedener Länder im Zusammenhang mit politischen Spannungen geschaffen wurden (Sanktionen, Antidumpinguntersuchungen und Steuern, Veterinär- und Gesundheitskontrollmaßnahmen usw.),



  • unzulässige Produktion und fehlende Kennzeichnung von Lebensmitteln mit billigen importierten Zutaten/Produkten (z.B. Palmöl als Ersatz für Milchfett),



  • organisierter Betrug und Diebstahl (Wirtschaftskriminalität).

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