Im Energiesystem der Zukunft spielt die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr eine entscheidende Rolle. Denn damit lässt sich der Anteil erneuerbarer Energien in allen Sektoren erhöhen. Die intelligente Verknüpfung kann für mehr Effizienz sorgen, zeigt die neue Studie „Das gekoppelte Energiesystem“ des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) in Kassel und E4Tech im Auftrag des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE). Dabei gilt es aber auch Hindernisse zu überwinden. Die Wissenschaftler schlagen zur Lösung folgende Maßnahmen vor:
- Es muss faire Wettbewerbsbedingungen zwischen allen technologischen Lösungsansätzen geben.
- Die Politik muss Barrieren für bereits verfügbare Technologien abbauen.
- Zudem sollte die Entwicklung besonders systemdienlicher Technologien für eine Übergangszeit durch geeignete Rahmbedingungen gestärkt werden. Das gilt vor allem für Langzeitspeicher (z.B. Bioenergie, Power2Gas) und schwierig zu erschließender Anwendungsfelder in den Energiesektoren (z.B. Luftverkehr, chemische Grundstoffe), aber auch auf den weiteren Ausbau von sinnvoller Infrastruktur (z.B. Wärmenetze).
- Netzentgelte und der EEG-Umlage müssen flexibler werden, um Anreize für die Nutzung vorhandener erneuerbarer Strompotentiale in anderen Sektoren zu schaffen.
- Die Stromsteuer sollte durch eine CO2-basierte Besteuerung aller Energieträger ersetzt werden, um CO2-arme Versorgungssystem zu fördern.
- Es sollte einen verstärkten Fokus auf die netzdienliche Wirkung von KWK-Anlagen zur Förderung einer flexiblen Betriebsweise geben.
- Die Anforderungen zur Nutzung erneuerbarer Energien auf den Gebäudebestand und Förderung erneuerbarer Wärmenetze sollten ausgeweitet werden.