Angesichts der geringen Ernteergebnisse durch die Trockenheit fordert der Deutsche Bauernbund in einem 10-Punkte-Programm Sofort-Maßnahmen und langfristige Korrekturen einer "suboptimalen Agrarpolitik".
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Wie der Verband in einem offenen Brief an Bundesagrarministerin Julia Klöckner und an die Ministerpräsidenten und Agrarminister der neuen Länder schreibt, stelle sich die Frage, warum die regional zu verzeichnenden katastrophalen Ernteergebnisse die Betriebe in akute Existenznot brächten. Eigentlich müssten Landwirtschaftsbetriebe, deren Betriebsleiter gelernt haben mit der Natur zu leben, in der Lage sein auch einmal “ein schlimmes Erntejahr" zu überstehen.
Seit 2012/13 sei jedoch zu verzeichnen, dass sich die Einkommenssituation in den Betrieben massiv verschlechtert habe und die Betriebe eben keinerlei Spielräume mehr besäßen, um solche Situationen zu meistern, so der Bauernbund weiter. Sehr viele Betriebe lebten schon jetzt von der Hand in den Mund und stünden mit dem Rücken an der Wand. Das hat nach Ansicht des Verbandes für bäuerliche Landwiurtschaft seine Ursachen in ständig fallenden Erzeugerpreisen bei gleichzeitigem massiven Anstieg der Produktionskosten.
Forderungen
- Die Landesregierungen müssen Notstandshilfen für die Betriebe ermöglichen, die mindestens einen Ernteverlust von 25 % zum 5-jährigen Mittel hinnehmen mussten.
- Zum Erreichen einer Vorbildwirkung müssen die Landverpachtungen durch die öffentlichen Hände (BVVG, Landgesellschaften, Kirchen) reduziert werden, Stundungen haben keine stabilisierenden Wirkungen.
- Die Gewährung von zusätzlichen zinsgestützten Krediten wird marginale Erfolge haben, weil in den Betrieben die Fremdkapitalbelastung schon unerträglich hoch ist. Entsprechend der Betroffenheit sind den Betrieben verlorene Zuschüsse zu gewähren.
- In Anlehnung an das bewährte Verfahren, z.B. während der Hochwasserhilfe, sollte Transportkapazität der Bundeswehr bei Bedarf bereitgestellt werden, um Futter aus den weniger betroffenen Regionen in die stark betroffenen Landwirtschaftsbetriebe zu transportieren.
- Grundsätzlich steht weiter in Diskussion die überfällige Einführung der steuerfreien Risikoausgleichsrücklage, damit die Betriebe in die Lage versetzt werden, auf genau solche Situationen zu reagieren.
Avancen von Finanzspekulanten empfänglich sind. Es handelt sich nicht um Investoren, sondern um Kapitalanleger, denen die Sicherung von flüssigem Finanzkapital in Grundstücke wichtiger ist, als die Rendite", so der Bauernbund weiter.
Die Landesregierungen müssen nach Ansicht von Verbandspräsident Kurt-Henning Klamroth sofort alles unternehmen, damit diesen Spekulanten über das Agrarstrukturentwicklungsgesetz das Handwerk gelegt wird.