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Biokraftstoffe

Neue Biokraftstoffe führen zu höheren Klimagasemissionen

Eine Studie der Technischen Universität Hamburg (TUHH) zeigt, das Biodiesel und Bioeethanol Vorteile gegenüber Kraftstoffen der zweiten Generation haben. Denn bei ihrer Produktion fallen gleichzeitig Futtermittel an.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Europäische Union sieht in ihrer Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) eine Minimierung von Klimagasen vor. Dafür sollen neben den gängigen Biokraftstoffen der ersten Generation (1G) nun auch innovative Biokraftstoffe der zweiten Generation (2G) eingesetzt werden, um die klimapolitischen Ziele zu erreichen. Eine Studie von Forschern des Institutes für Umwelttechnik und Energiewirtschaft (IUE) der Technischen Universität Hamburg (TUHH) zeigt nun, dass der Einsatz der neuen Kraftstoffe potenziell sogar zu erhöhten Klimagas-Emissionen führen kann.

Heutige Biokraftstoffe wie Biodiesel oder Bioethanol werden aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen erzeugt, wie beispielsweise Getreide, Soja, Raps oder Palmfrüchten. Alternativen dazu sind sogenannte 2G-Biokraftstoffe, die aus Rückständen, Nebenprodukten und Abfällen (Stroh, Restholz, Altholz, kommunale Bioabfälle) stammen können. Mit ihnen sollte auch die Diskussion um eine mögliche Nutzungskonkurrenz („Teller oder Tank“) vermieden werden.

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Futtermittelproduktion ist entscheidend

Die Forscher Benedikt Buchspies und Martin Kaltschmitt vom Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft (IUE) sind nun der Frage nachgegangen, ob der Ersatz von 1G- durch 2G- Biokraftstoffen aus Klimasicht sinnvoll ist. Dazu haben sie den Übergang von der heutigen Biokraftstofferzeugung auf die angestrebte zukünftige Erzeugungsstruktur detailliert im Rahmen einer umfassenden konsequenziellen Ökobilanz analysiert. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass der Ersatz von 1G-Biokraftstoffen durch solche der zweiten Generation (2G) zu potenziell erhöhten Klimagas-Emissionen führen kann.



„Dieses überraschende Ergebnis wird erst deutlich, wenn mögliche Markteffekte umfassend berücksichtigt werden“, sagt Benedikt Buchspies, der diese Ökobilanz federführend erarbeitet hat. „Heutige Biokraftstofferzeugungsanlagen sind eingebunden in den Futtermittelmarkt; neben Kraftstoffen stellen derartige Anlagen auch Proteinfuttermittel her. Werden nun aber Kraftstoffe der zweiten Generation erzeugt, muss die Futtermittelnachfrage aus anderen Quellen gedeckt werden“, so Buchspies weiter.

Sollte das dann zusätzlich benötigte Tierfutter beim Einsatz der neuen 2G-Biokraftstoffe aus Südamerika eingeführt werden, würden im Vergleich zu heute mehr Klimagase freigesetzt werden. Um belastbare Aussagen über Klimavor- und nachtteile alternativer Kraftstoffe zu treffen, darf sich daher eine Untersuchung der Klimaeffekte von Biokraftstoffen nicht nur auf den eigentlichen Bio­kraftstoff und die vorgelagerten Prozesse beziehen. Sie muss auch die damit verbundenen direkten und indirekten Substitutionseffekte berücksichtigen.

Politik sollte Ergebnisse beachten

"Vor dem Hintergrund dieser spannenden Ergebnisse ist die Politik gut beraten, vor der Einführung entsprechender administrativer Lenkungsmaßnahmen ganzheitlich und umfassend untersuchen zu lassen, ob die angedachten Instrumente überhaupt geeignet sind, das jeweils angestrebte Ziel zu erreichen“, sagt Martin Kaltschmitt, Leiter des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft (IUE). „Die jetzigen Maßnahmen greifen hier zu kurz.“

Die englischsprachige Studie finden Sie hier.

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