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Umrechnungsfaktor 1,03: Was ändert sich?

Die beiden Privatmolkereien Zott und Gropper haben im Januar 2018 den Umrechnungsfaktor von 1,02 auf 1,03 erhöht. Was das für die Praxis bedeutet, hat top agrar bei Dr. Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband (MIV) in Berlin nachgefragt.

Lesezeit: 3 Minuten

Die beiden Privatmolkereien Zott und Gropper haben im Januar 2018 den Umrechnungsfaktor von 1,02 auf 1,03 erhöht. Was das für die Praxis bedeutet, hat top agrar bei Dr. Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband (MIV) in Berlin nachgefragt.


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Die Molkereien Zott und Gropper haben auf den Umrechnungsfaktor 1,03 umgestellt. Was heißt das konkret?

Dr. Börgermann: Der Umrechnungsfaktor wird in der Milch-Güteverordnung festgelegt. In der derzeitigen Fassung wird dort eine Umrechnung von 1,02 von Liter in Kilogramm empfohlen. Ein anderer Faktor ist aber bereits seit Jahren möglich, wenn die Vorgaben der Mess- und Eichverordnung befolgt werden. Zu Zeiten der Milchquote hatte der Umrechnungsfaktor eine direkte Auswirkung auf die mögliche Anlieferungsmenge. Da die Milchquote in Kilogramm abgerechnet wurde, hätte eine Umrechnung mit 1,03 die mögliche Anlieferungsquote der Landwirte reduziert.


Welche Änderungen ergeben sich daraus für die Milchlieferanten?

Dr. Börgermann:Die Erfassung der Menge geschieht weiter über eine Volumenmessung im Milchsammelwagen. Es ändert sich nur die Umrechnung in Kilogramm für die Bezahlung. Für den Landwirt erhöht sich damit die angelieferte Menge in Kilogramm – ein statistischer Effekt für den Landwirt und damit auch für die die Bundesstatistik, je mehr Molkereien auf 1,03 umstellen. Mehr Produkte lassen sich aus der Menge Rohstoff jedenfalls nicht machen und dadurch auch nicht mehr Einnahmen.


Welche Änderungen ergeben sich daraus beim Vergleich der Milchmengen und Milchpreise mit anderen Molkereien mit Umrechnungsfaktor 1,02?

Dr. Börgermann:Es werden geringe statistische Effekte zu sehen sein. Die Ausrichtung einer Molkerei in Käse oder Frische und die entsprechende Marktsituation wird größere Effekte haben, als die Umstellung des Umrechnungsfaktors. Die derzeit sich am Markt befindlichen Milchpreisvergleiche sollten dies dennoch berücksichtigen.


Wie bewertet der MIV diese Entwicklung und was erwartet der MIV für eine weitere Entwicklung?

Dr. Börgermann:Die Milchquote ist Geschichte, daher entspricht eine Anpassung des Umrechnungsfaktors eher den tatsächlichen Gegebenheiten. Bereits 2011 haben wir als MIV eine Überarbeitung der Milch-Güteverordnung beim BMEL angeregt. Bis heute ist aus den vorliegenden Entwürfen noch nichts geworden. Darin enthalten ist seit Jahren bereits eine Änderung des Faktors auf 1,03. Daher wird der Wert durch die Verordnung sowieso angepasst werden und einige Unternehmen nehmen das eben vorweg. Im langfristigen Vergleich wird die deutsche Milchproduktion statistisch zumindest um 1 Prozent wachsen, jedoch ohne direkten Einfluss auf die Höhe des Milchgeldes.


Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in top agrar 3/2017 im Spezialprogramm Rind.


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