Eine verzerrte Darstellung von Landwirtschaft im Zusammenhang mit Stalleinbrüchen hat der Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH, Dr. Hermann-Josef Nienhoff, kritisiert. „Die Berichterstattung über Stalleinbrüche ist häufig einseitig und skandalisierend“, erklärte Nienhoff. Er appellierte an die Wirtschaftsbeteiligten sowie die Politik, die Landwirte davor zu schützen.
Die Tierhaltung in Deutschland werde hohen Ansprüchen gerecht und habe ein gutes Ansehen verdient. Offenkundig ist laut QS die Diskrepanz zwischen Berichterstattung und tatsächlichen Vergehen. Eigenen Angaben zufolge hat QS von Mai 2016 bis April dieses Jahres 22 Medienberichte zur Tierhaltung registriert, die mit Stalleinbrüchen in Verbindung standen.
Das Ereignis- und Krisenmanagement im QS-System sei in dieser Zeit mit 46 Fällen zu Stalleinbrüchen konfrontiert gewesen. An 107 Standorten seien Sonderaudits veranlasst worden, davon 76 mit Schweinehaltung, 29 mit Geflügelhaltung und zwei mit Rinderhaltung.
Wie QS weiter mitteilte, wurden 36 dieser Audits ohne Abweichungen bestanden. In 58 Fällen seien Korrekturmaßnahmen vereinbart worden. Betroffen habe dies Mängel in der Stalleinrichtung und bei der Kadaverlagerung, ferner Defizite bei der Schädlingsbekämpfung sowie das verfügbare Beschäftigungsmaterial.
Insgesamt 13 Standorte hätten das jeweilige Audit wegen Verstößen in der Tierhaltung nicht bestanden. Als Hauptursache nennt QS hier den Umgang mit kranken und verletzten Tieren. In diesen Fällen seien Sanktionsverfahren eingeleitet worden. Nach Prüfung der Umstände habe der Sanktionsbeirat Sanktionsstrafen verhängt. Zwei Betriebe seien dauerhaft aus dem QS-System ausgeschlossen worden.