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Wie viel Mikroplastik landet auf dem Acker?

Eine Studie der Universität Bayreuth zu Mikroplastik im Dünger hat für Aufregung gesorgt. Dort wird auf Kompost und organischen Dünger als möglichen Eintragspfad von Plastik in die Umwelt aufmerksam gemacht. Die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) verweist derweil auf den geringen Anteil von Mikroplastik im Kompost.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Studie der Universität Bayreuth zu Mikroplastik in organischem Dünger hat für Aufregung gesorgt. Dort wird auf Kompost und organischen Dünger als möglichen Eintragspfad von Plastik in die Umwelt aufmerksam gemacht. Die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) verweist derweil auf den geringen Anteil von Mikroplastik im Kompost.


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Die Studie unter Leitung von Dr. Ruth Freitag und Dr. Christian Laforsch von der Universität Bayreuth hatte den Kunststoffanteil im Dünger verschiedener Kompostierungsanlagen untersucht und herausgefunden, dass die Herkunft des Abfalls eine große Rolle spielt. Dr. Martin Löder, der ebenfalls an der Studie mit beteiligt ist, bestätigt gegenüber top agrar, dass insbesondere in den Werken, die gewerblichen Müll oder Hausmüll verarbeiten, die gemessenen Kunststoffpartikel unter 5 mm Durchmesser auffällig hoch waren. Auch durch Siebung nach dem Gärprozess können die sehr kleinen Fremdkörper nicht entfernt werden. „Wir haben punktuell händisch nachgemessen, um herauszufinden, wie viel da eigentlich drin ist. Aber natürlich ist das Ergebnis nicht zu verallgemeinern“, so Löder. Dafür bedürfe es weitergehende Untersuchungen.


Die Abfallwirtschaft hat die Zahlen im Blick


Dr. Bertram Kehres, Geschäftsführer der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (BGK), beobachtet die Forschung, die aktuell zu der Thematik veröffentlicht wird, sehr genau. In einer im Juni 2018 veröffentlichten Studie des Fraunhofer Instituts werde angenommen, dass die Gesamtmenge der Emission von primärem Mikroplastik auf ganze 330 000 t/a in Deutschland beläuft. Kehres habe jedoch Fehler in den Angaben zum Kompost gefunden, berichtet er gegenüber top agrar.


Den tatsächlichen Anteil von Mikroplastik sehe er bei 0,25 Prozent, wobei hierzu alle Partikel zählen, die kleiner als 5 mm sind. Alle Fremdstoffe, die kleiner sind, seien nur mit großem Aufwand festzustellen. Kehres rechnet bei den Fremdstoffen zwischen 1 und 2 mm mit höchstens 10 % Aufschlag zu den 0,25 % Mikroplastikanteil. Die BGK sieht großen Aufklärungsbedarf zum Thema Mikroplastik in der Umwelt. Die Bundesgütegemeinschaft Kompost bereite daher gerade ein ausführliches Themenpapier vor, um über die Thematik aufzuklären und Stellung zu beziehen.


Die Problematik von Mikroplastik in organischem Dünger betrifft auch Landwirte. Zwar mögen die festgestellten Werte unter den Grenzwerten der Düngemittelverordnung liegen, doch sind die Auswirkungen von Kunststoff auf den Menschen und die Umwelt bisher nur wenig erforscht. „Das Problem ist doch, dass Kunststoff nicht so einfach abgebaut werden kann“, sagt der Wissenschaftler Löder gegenüber top agrar. Die wachsende Anreicherung von Mikroplastik im Meer wie auch in unseren Böden, treibe die Wissenschaft und die Öffentlichkeit um.

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