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Extensivierung des Ackerbaus geht zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit

Eine von Teilen der Gesellschaft geforderte Extensivierung der deutschen Agrarproduktion würde ohne umfangreiche Kompensation zu einem erheblichen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft und weiteren negativen Folgeeffekten führen.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine von Teilen der Gesellschaft geforderte Extensivierung der deutschen Agrarproduktion würde ohne umfangreiche Kompensation zu einem erheblichen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft und weiteren negativen Folgeeffekten führen.


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Das zeigt eine Analyse von Dr. Frederick Volckens und Carl-Christian Meyer vom Betriebswirtschaftlichen Büro Göttingen. In ihrer Studie stellen die Autoren fest, dass das Interesse nach einer „nachhaltig“ verbraucherorientierten EU-Agrarpolitik noch nie so groß gewesen sei wie es gegenwärtig der Fall zu sein scheine. Für die Landwirte ergibt sich hieraus nach ihrer Einschätzung ein Zielkonflikt zwischen der Konkurrenz an den globalen Märkten und den aus höheren Standards resultierenden zusätzlichen Kosten ihrer eigenen Agrarproduktion.


Zugleich weisen Volckens und Meyer darauf hin, dass Deutschland - global betrachtet - schon unter den jetzigen Bedingungen als relativ teurer Produktionsstandort angesehen werden könne. Zwar wirtschafte die heimische Produktion bei einem vergleichbaren Unternehmergewinn gegenüber konkurrierenden Ländern wie Frankreich, Australien oder den USA deutlich intensiver. Zeitgleich erscheine jedoch der gesellschaftliche Anspruch an die Produktion in diesem Ländervergleich nirgendwo so teuer wie in Deutschland.


Gesetzt den Fall, dass die deutsche Landwirtschaft im Zuge einer Extensivierungsstrategie auf Fungizide und teilweise auf Dünger verzichten würde, gehen die Göttinger Agrarökonomen beispielsweise in der Weizenproduktion trotz der eingesparten Aufwendungen für die Produktionsmittel von deutlichen Ertrags- und Qualitätsrückgängen und sinkenden Einnahmen aus.

 

Beschleunigter Strukturwandel droht


Nach den Berechnungen von Volckens und Meyer würde bei der von ihnen postulierten Extensivierung selbst bei einem Erhalt der Direktzahlungen nur noch in den besten Betrieben eine Unternehmerentlohnung von 150 Euro/ha erzielt. Dieser Wert ist den Autoren zufolge mindestens für die Aufrechterhaltung der heimischen Produktion notwendig.


Bei gegebenen Weltmarktpreisen müssten die staatlichen Leistungen um rund 3,08 Euro/dt Weizen-Äquivalent im Osten Deutschlands und um 3,54 Euro/dt im Westen des Landes erhöht werden, um diesen Wert zu erreichen. Werde die gesellschaftlich geforderte Extensivierung der heimischen Produktion ohne Kompensation umgesetzt, sei die Wettbewerbsfähigkeit in vielen Betrieben nicht mehr gegeben, warnen Volckens und Meyer.


Ein Abbau der Direktzahlungen bei gleichzeitig steigenden Extensivierungsauflagen verstärke diesen Zielkonflikt nochmals. Bei einem politischen Festhalten an diesem Kurs sei die heimische Agrargüterproduktion unter dem gegenwärtigen qualitativen Produktionsanspruch und augenblicklichen Weltmarktpreisen existenziell gefährdet, so das Urteil der Agrarökonomen. Sie erwarten in diesem Fall eine weitere Beschleunigung des Strukturwandels in der Landwirtschaft.

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