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Keine Angst vor Journalisten

Wie können Landwirte eine vertrauensvolle Beziehung zu einem Journalisten aufbauen und was sollten sie beachten? Antworten auf diese Fragen gab es im Rahmen eines Scheunengesprächs „Zwischen Romantik und Fake News“ von der Initiative DIALOG MILCH in Haltern am See (NRW).

Lesezeit: 3 Minuten

Wie können Landwirte eine vertrauensvolle Beziehung zu einem Journalisten aufbauen und was sollten sie beachten? Antworten auf diese Fragen gab es im Rahmen eines Scheunengesprächs „Zwischen Romantik und Fake News“ von der Initiative DIALOG MILCH in Haltern am See (NRW).


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Am Dienstag kam es auf dem Hof Schulte Althoff am Nordrand des Ruhrgebiets zu einem Perspektivwechsel. Es diskutierten drei Milcherzeuger und drei Medienexperten über die öffentliche Wahrnehmung der Landwirtschaft. Die Moderatorin Steffi Neu (Journalisten und Rundfunk-Moderatorin) appellierte an die anwesenden Teilnehmer, dass es wichtig sei, sich in die Lage der jeweils anderen Branche hineinzuversetzen und einen Perspektivwechsel zu wagen.  


„Unsicherheit trifft auf Hetze“

Als großes Dilemma sahen die drei Medienvertreter den enormen Zeit- und Lieferdruck in den Redaktionen an. Die Medienhäuser würden zunehmend am Personal sparen. Dadurch leide die Recherchearbeit vor Ort. Die Landwirte störte hingegen das romantische Bild einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft, welches die öffentliche Wahrnehmung prägt. Sie leiden häufig unter der Darstellung ihrer Arbeit in den Medien.


Und so treffen die im Umgang mit Medienvertretern unerfahrenen Landwirte oft auf gestresste Journalisten, die in kurzer Zeit einen qualitativ hochwertigen Beitrag erstellen müssen. „Wenn sich ein Fernsehredakteur bei Ihnen meldet und in zwei Stunden vorbeikommen will, fragen Sie zuerst nach der Sendung und der Art des Beitrages. Fragen Sie nach Sendungen aus der Mediathek, die Sie sich zuvor anschauen können“, gab Filmemacher Rüdiger Spott den Landwirten mit auf den Weg. Wenn sich im Netz keine negativen Artikel oder Erfahrungen anderer finden, können man guten Gewissens zusagen.


An Kernbotschaft festhalten

Landwirt Benedikt Langemeyer berichtete von einem Fernsehteambesuch zum Thema Dürre. Ihm habe es geholfen, sich zuvor eine Kernbotschaft zu überlegen, die er an die Zuschauer senden möchte. Der Kameramann hatte beim Dreh zum Dürrebeitrag bereits eine Story im Kopf, die er auf dem Milchviehbetrieb allerdings nicht umsetzen konnte, da die Bilder nicht der Realität entsprochen hätten. „Das hat er auch recht schnell akzeptiert und sich auf neue Ideen eingelassen“, berichtet der Landwirt.


Vertrauensverhältnis aufbauen

Lokalredakteurin Anke Gellert-Helpenstein hat in ihrer Region am Niederrhein ein gutes Verhältnis zu den ansässigen Landwirten. Bauern rufen an, wenn sie ein spannendes Thema haben, über das die Redakteurin recherchieren könnte. Ebenso hat sie ihre Bauern, die sie bei Fachfragen anrufen kann und sofort eine Auskunft bekommt. „Ich bin allerdings nicht deren Pressesprecher. Das wird akzeptiert“, betont Gellert Helpenstein. „Als Journalisten bin ich dazu verpflichtet, mich nicht vor einem Karren spannen zu lassen. Man muss recherchieren. Gute Recherche kostet Geld!“, weiß die Redakteurin.


Auch Milcherzeuger Paul-Christian Küskens plädiert für einen fairen und vertrauensvollen Umgang. Viele Journalisten würden sich auch viele Jahre nach einem Beitrag wieder bei ihm melden, wenn sie fragen zur Landwirtschaft haben.


Ökolandbaubetriebe in Sachen Öffentlichkeitsarbeit geschulter

Eine Landwirtin aus dem Publikum wollte von den Medienvertretern wissen, warum diese öfter über Bio- als über konventionelle Landwirtschaft berichten würden. „Wir finden häufiger Bio-Betriebe, die offen für einen Beitrag sind“, erklärt daraufhin Redakteurin Gellert-Helpenstein. Zudem sei auffällig, dass Betriebsleiter von Ökobaubetrieben in Sachen PR und Medienarbeit in der Regel geschulter und geschickter seien.


Zitate freigeben lassen

Viele Landwirte wünschen sich auch, den gesamten Artikel vor einer Veröffentlichung gegenzulesen zu können. Das sei im Journalismus jedoch nicht üblich und irritiere die Journalisten eher. Man habe aber das Recht darauf, seine Zitate vor Druck freigeben zu lassen, erklärt Moderatorin Neu.

 

#2B1D – zwei Branchen, ein Dialog vernetzt Journalisten und Landwirte, fördert den Erfahrungsaustausch und die Diskussion über gemeinsame Themen.

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