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Starke Nutzung von Rest- und Abfallholz

Nur die Hälfte des Waldholzes landet in Heizkesseln, viel nutzt auch die Sägeindustrie. Ein wichtiger Brennstoff ist Holz aus der Kaskadennutzung.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Wiederverwendung von Rest- und Recyclinghölzernist in Deutschland bereits Realität. Das zeigt der 2016er Vergleich von „frischem“ Holzaufkommen aus Wald und Landschaftspflege und der Holzverwendung insgesamt: Knapp 84 Mio. m3 Waldholz, Rinde und Landschaftspflegematerial wurden 2016 stofflich und energetisch genutzt, aber gut 127 Mio. m3 Holzrohstoffe insgesamt verwendet. Somit konnte aus einem Kubikmeter primärer Biomasse über die sogenannte Kaskadennutzung von Industrierestholz (Verarbeitungsreste aus Sägewerken und anderer Holzbe- und -verarbeitung) und Altholz (aus Abriss von Gebäuden, alten Paletten etc.) die 1,5fache Holzmenge für Holzprodukte gewonnen werden. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Rohstoffbilanz von INFRO e. K. - Informationssysteme für Rohstoffe, der Universität Hamburg und dem Thünen-Institut, die die Stoffströme von Holz in Deutschland analysiert haben.


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Stoffströme analysiert


Dreieinhalb Jahre arbeitete das Team um Professor Udo Mantau von der Universität Hamburg daran, diese Verwendungsmengen und -formen von Holz im Detail zu bilanzieren. Es galt, Daten in Bereichen zu erfassen, die die amtliche Holz-Statistik noch nicht berücksichtigt – etwa zur energetischen Holznutzung oder zum Altholzaufkommen. Die Studie berücksichtigt sieben Nutzergruppen: Sägewerke, Holzwerkstoffhersteller, die Holz- und Zellstoffindustrie, große und kleine Heiz- und Heizkraftwerke, mit Holz heizende private Haushalte und den Altholz-Entsorgungsmarkt.


Heizwerke setzen auf Altholz


Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen weiter:

  • Auch bei der energetischen Holznutzung spielt der Einsatz von Rest- und Recyclinghölzern eine große Rolle. So nutzten 2016 die Großfeuerungsanlagen überwiegend Altholz, aber nur 2,2 Prozent des gesamten Rohholzaufkommens in Deutschland. Private Öfen und Scheitholzkessel fragten 2016 gut 23 Prozent des Rohholzaufkommens nach. Der Löwenanteil des Rohholzes von fast 75 Prozent ging in die stoffliche Nutzung.
  • Die energetische Holznutzung hat zwischen 2007 und 2008 ein Maximum erreicht, fiel danach wieder etwas zurück und stagniert seit 2011 auf ähnlichem Niveau wie die stoffliche Nutzung.
  • Auf der Grundlage der 3. Bundeswaldinventur entwickelte das Thünen-Institut nachhaltige Nutzungsszenarien mit unterschiedlichen Schwerpunkten (WEHAM-Szenarien). Im  „Naturschutzpräferenzszenario“ erfolgt die Holznutzung unter besonders naturschutzorientierten Vorgaben, während das „Holzpräferenzszenario“ von einem in die Bewirtschaftung integrierten Naturschutz ausgeht. Im Vergleich zur aktuellen Nutzung von 62,2 Mio. m³ liegt das Nutzungspotenzial im Naturschutzpräferenzszenario bei 78,2 Mio. m³ und  im Holzpräferenzszenario bei 104,7 Mio. m³. Die aktuelle Nutzung liegt damit noch unter dem nachhaltigen Nutzungskorridor.

  • Differenziert man nach Nadel- und Laubholz, zeigt sich, dass die ungenutzten Potenziale vor allem beim Laubholz liegen. Durch eine stärkere Laubholznutzung und die Entwicklung innovativer Laubholzprodukte könnte die deutsche Forstwirtschaft also ihren Beitrag zu Klimaschutz und nachhaltiger Rohstoffversorgung noch erhöhen.
Die Ergebnisse sind jetzt in drei Publikationen nachzulesen. Je nachdem, wie tief der Leser in die Materie einsteigen will, steht ihm ein sehr kurzes Handout, eine knapp 30-seitige Kurzfassung der Studie oder die vollständige Langfassung, erschienen als elektronischer Band 38 der Schriftenreihe Nachwachsende Rohstoffe, zur Verfügung. Alle drei Veröffentlichungen sind unter dem Stichwort „Rohstoffmonitoring“ in der Mediathek der FNR (https://mediathek.fnr.de) zu finden.



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