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Keine Entsorgungsprobleme bei Windrädern

Die niedersächsische Landesregierung tritt Medienberichten entgegen, in Deutschland gäbe es ein massives Entsorgungsproblem bei alten Windenergieanlagen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bestandteile von Windenergieanlagen können nach dem Abbau der Anlagen nahezu vollständig verwertet werden. Dieses gilt auch für die Rotorblätter aus GFK, wenn diese nach einer entsprechenden Aufbereitung als Ersatz für fossile Brennstoffe für die Herstellung von Zement eingesetzt werden. Das antwortete die niedersächsische Landesregierung kürzlich auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion.


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Die FDP hat sich auf Presseberichte bezogen, wonach Entsorgungsunternehmen über massive Schwierigkeiten bei der Entsorgung alter Windräder klagen würden. Nach Angaben der Branche sei es derzeit kaum möglich, die mit Harz verklebten Fasern wieder zu trennen. Zudem nähmen die Betreiber von Verbrennungsanlagen die Stoffe wegen der Belastung der Filter nur ungern und in kleinen Mengen an. Das Unternehmen Remondis rechne 2017 mit bundesweit mehr als 9000 t Recyclingmaterial aus Rotorblättern und einem Anstieg auf rund 16 000 t jährlich bis 2021.


Die Landesregierung wies die Befürchtungen zurück. Für GFK-Abfälle(Rotorblätter von Windkraftanlagen, GFK-Produktionsrückstände aus der Automobil-, Freizeit- und Elektroindustrie sowie Boote und Flugzeuge), biete dieFirma Neocomp GmbH aus Bremen die Aufbereitung zu Ersatzbrennstoffen (EBS) an, die als Substitut in der Zementindustrie eingesetzt werden und sowohl Energie als auch Primärrohstoffe (SiO2) ersetzen. Die Anlage in Bremen könne jährlich 30.000 t GFK-Abfälle verarbeiten. Es sei auch davon auszugehen, dass der Markt bei einem Anstieg der Mengen reagiere und ggf. weitere Kapazitäten zur Verfügung stellen würde.


Wie die Landesregierung weiter feststellt, bestehen Windenergieanlagen aus mehreren Bauelementen (Rotor mit Nabe; Rotorblätter; Maschinengondel, die den Generator und häufig ein Getriebe beherbergt; Turm; Fundament). Die Türme bestehen überwiegend aus Stahlbeton oder Stahl und ließen sich problemlos und vollständig recyceln. Dieses gelte auch für die Metalle, die für die Herstellung der Maschinengondel, des Generators, des Getriebes und die Befestigung der einzelnen Bauelemente verwendet worden sind. Das Gehäuse der Maschinengondel und die Rotorblätter von Windkraftanlagen, die zurzeit erneuert und einer Entsorgung zugeführt werden, bestehen in der Regel aus glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK). Auch diese könnten zurzeit vollständig verwertet werden.


Bislang würden gerade qualitativ hochwertige Anlagen vielfach auf dem internationalen Zweitmarkt veräußert. Ist dies nicht möglich, würden zumindest werthaltige Bauteile verkauft und die übrigen Anlagenbestandteile materialspezifisch verwertet. Ein Großteil der Materialien - wie Kupfer aus den Kabeln, Stahl aus den Türmen sowie Beton aus den Fundamenten und teilweise aus den unteren Turmsegmenten - könne recycelt werden.

Von den Hauptbestandteilen verbleiben in der Regel lediglich die Rotorblätter zur Entsorgung. Die Kosten für die Entsorgung der Rotorblätter liegen nach hier vorliegenden Angaben in einer Bandbreite von 200 bis 500 €/t.


Noch nicht gelöst sei die Entsorgung der neuen Generation von Rotorblättern von Windenergieanlagen aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen (CFK). Hierzu habe die Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) mit Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die u. a. geeignete Entsorgungsmöglichkeiten für diese Abfälle identifizieren soll. Die Arbeit dieser Arbeitsgruppe ist noch nicht abgeschlossen.

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