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Waldschäden durch Dürre und Borkenkäfer dramatischer als nach Kyrill!

Förster und Waldbauern schlagen Alarm: Nach dem Dürresommer 2018 gibt es eine Massenvermehrung des Borkenkäfers. Im WDR erklärte Förster Peter Sondermann am Mittwoch, dass viele Bäume zwar noch gesund aussähen, aber in Wahrheit so stark geschädigt seien, dass sie möglichst schnell gefällt werden müssen.

Lesezeit: 4 Minuten

Förster und Waldbauern schlagen Alarm: Nach dem Dürresommer 2018 gibt es eine Massenvermehrung des Borkenkäfers. Im WDR erklärte Förster Peter Sondermann am Mittwoch, dass viele Bäume zwar noch gesund aussähen, aber in Wahrheit so stark geschädigt seien, dass sie möglichst schnell gefällt werden müssen. In wenigen Tagen würden die ausgewachsenen Käfer zu schwärmen beginnen und dann Eier für die dritte Generation in diesem Jahr legen

 

Die Waldbauern fordern nun finanzielle Hilfen. Denn wegen der Flut an Borkenkäfern erwarten sie Schäden, wie seit dem Jahrhundertsturm Kyrill nicht mehr, so der Fachmann gegenüber dem Sender weiter. Da die befallenen Bäume möglichst schnell gefällt werden müssen, werde das ohnehin schon übergroße Angebot auf dem Holzmarkt weiter wachsen und die Preise fallen lassen. "Vielen Waldbesitzern droht daher einer großer Verlust", so Peter Sondermann. Daher seien Hilfen notwendig für die Wiederaufforstung oder für Lagerplätze, auf denen Stämme schädlingssicher liegen können, bis die Holzpreise wieder steigen.


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Umweltministerin Ursula Heinen-Esser sagte dazu laut Wald und Holz NRW: "Nach den Stürmen und dem Hitzestress ist jetzt der Borkenkäfer eine Bedrohung für die Fichtenbestände in Nordrhein-Westfalen. Hier müssen wir kurzfristig handeln, zugleich aber auch mittel- und langfristig vorsorgen. Ziel unseres Waldbaukonzeptes ist es, den Wald klimafit und weniger anfällig auszubauen. Entscheidend ist dabei die richtige Mischung klimaangepasster Arten."



Millionenschäden auch in Thüringen

 

Ähnliche Meldungen gibt es unterdessen auch aus Thüringen. Allein im August sollen Borkenkäfer wie Buchdrucker und Kupferstecher landesweit rund 230.000 Festmeter Holz zerstört haben, meldet der MDR.  Thüringenforst spreche von einem besorgniserregenden Ausmaß, vor allem im Osten Thüringens mit seinen fichtenreichen Wäldern. So sei der Befall im August bereits doppelt so intensiv gewesen wie im sogenannten Jahrhundertsommer 2003. Damals waren 110.000 Festmeter vom Borkenkäfer befallen gewesen. Schätzt man den Stehendbefall der Monate September und Oktober, so müsse von rund 600.000 Festmeter Käferholz im Freistaat bis zum Jahresende 2018 ausgegangen werden, sagte Horst Sproßmann, Sprecher von Thüringenforst, dem Sender.


Das bedeute für die Thüringer Waldbesitzer allein im Bereich des sogenannten Käferholzes Verluste im zweistelligen Millionenbereich. Sproßmann geht derzeit von 16,8 Millionen Euro aus. Zusammen mit den Dürre- und Sturmschäden schätzt Thüringenforst den Schaden in einer vorläufigen Bilanz auf 115 Millionen Euro in den Thüringer Wäldern.


ThüringenForst verstärkt den Pflanzenschutzmitteleinsatz


Wie ThüringenForst auf seiner Homepage weiter berichtet, setze man in diesem Jahr vermehrt Pflanzenschutzmittel ein, um die weitere Ausbreitung des Fichtenborkenkäfers zu bremsen. Die Fichte sei mit fast 40 % Anteil nicht nur wichtigster Waldbaum im Freistaat, sondern auch Charakterart des Thüringer Waldes. Waldbesucher müssten verstärkt mit Pflanzenschutzmittel behandelten Holzpoltern entlang der Forstwege rechnen.


ThüringenForst empfiehlt, in den nächsten Wochen konsequent das Betretungsverbot von Holzpoltern zu beachten. Die gesetzlich zugelassenen, zertifizierungskonform angewandten Pflanzenschutzmittel sind gesundheitlich unbedenklich.


„Die Fichte wird den Kampf gegen den Borkenkäfer ohne zusätzliche Vorsorge- und Schutzmaßnahmen vielfach nicht schaffen. Die Trockenheit setzt den Bäumen so extrem zu, dass die Abwehrkräfte vieler Fichten gegen Null tendieren“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. So zeigten befallene Fichten teilweise überhaupt keinen Harzfluss mehr, mit dem der Baum einen Käferangriff bei ausreichender Wasserversorgung ansonsten abwehren kann.



Laut Gebhardt kommen nur zugelassene Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, die auf Ökosystemverträglichkeit geprüft wurden. Die Ausbringung erfolgt durch fach- und sachkundiges Personal, das intensiv im Vorfeld geschult wurde. Zusätzlich wacht mit der freiwilligen PEFC-Zertifizierung ein „Wald-TÜV“ über den gesamten Staatswald, der alle forstbetrieblichen Maßnahmen genauestens überprüft.


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