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Niedersachsen: CDU knickt beim Thema Wolf ein

Die niedersächsische CDU ist im Rahmen der Koalitionsverhandlungen mit der SPD offenbar von ihrem Ziel abgerückt, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die niedersächsische CDU ist im Rahmen der Koalitionsverhandlungen mit der SPD offenbar von ihrem Ziel abgerückt, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Stattdessen sollen lediglich die Entschädigungszahlungen an betroffene Weidetierhalter schneller ausgezahlt und in den küstennahen Regionen verstärkt Maßnahmen zur Abschreckung und unter Umständen auch die Entnahme verhaltensauffälliger Wölfe umgesetzt werden, berichtet der NDR.


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"Bisher mussten die Halter von Weidetieren oft monatelang warten, bis die DNA-Analyse vorlag", sagte CDU-Generalsekretär Ulf Thiele. Nun solle ein Teil der Entschädigung unter Vorbehalt vorab gezahlt werden. Auch die Zahlungen des Landes für Schutzmaßnahmen wie hohe Zäune sollen unbürokratischer und schneller fließen.


Zudem einigten sich die Verhandlungspartner von SPD und CDU darauf, den rechtlichen Rahmen von Bund und EU voll auszuschöpfen, um die dauerhafte Ansiedlung von Wolfsrudeln in Küstenschutzbereichen zu verhindern. Dort, wo Deiche stehen, soll es künftig leichter werden, verhaltensauffällige Wölfe zu vergrämen oder auch zu töten. "Für den Erhalt der Deiche ist es notwendig, dass die Schafe die Grasnarbe möglichst kurz halten. Da geht es um Werte in Milliardenhöhe", sagte Thiele.


Vor der Landtagswahl hatte die CDU gefordert, den Wolf in Niedersachsen unter das Jagdrecht zu stellen. Eine sofortige Umsetzung dieses Vorhabens setzten die Unterhändler der Christdemokraten in den Koalitionsgesprächen mit der SPD allerdings nicht durch, so der NDR weiter. Zunächst wolle man feststellen lassen, ob nach den Kriterien von Bund und EU die Wolfspopulation im Land ausreichend stabil ist, sagte SPD-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer. In einem weiteren Schritt soll dann darüber diskutiert werden, ob das Land den Schutzstatus für die Tiere ändert. Laut Thiele könnte dies innerhalb der kommenden zwei Jahre geschehen.


Grupe: Halbherzige Pläne für den Umgang mit dem Wolf


Der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe, kritisiert den zukünftigen Umgang mit dem Wolf scharf. „Die einzige vernünftige Möglichkeit, den Wolf und gleichzeitig die niedersächsischen Weidetierhalter zu schützen, besteht in der Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht. Nach langem Zögern hatte die CDU im Wahlkampf endlich diese Position eingenommen. Jetzt, in den Koalitionsverhandlungen, ist davon nichts mehr zu hören. Sollten die Pläne so umgesetzt werden, werden die Weidetierhalter weiter im Regen stehen gelassen“, so Grupe.


Eine schnellere Entschädigung für gerissene Tiere sei zwar wichtig, reiche jedoch bei Weitem nicht aus. Die Pläne von CDU und SPD würden außerdem zu einer massiven Ungleichbehandlung führen. „Der Standpunkt, nur in küstennahen Regionen eventuell regulierend in die Wolfspopulation einzugreifen, benachteiligt all die anderen Regionen Niedersachsens enorm. Statt endlich an einer Lösung zu arbeiten, die allen Beteiligten gerecht wird und die Akzeptanz des Wolfes stärkt, scheint es auf halbherzige Kompromisse zuzulaufen, die nicht wirklich durchdacht sind“, erklärt Grupe weiter.


Er appelliere an die CDU, ihre Wahlkampfversprechen nicht zu vergessen und sich in den Koalitionsverhandlungen doch noch für die Jagdrechts-Lösung stark zu machen.

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