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"Milchpreise steigen im zweiten Halbjahr"

Der Milchpreis wird sich in den kommenden Monaten verhalten positiv entwickeln. Doch sowohl der Konventionelle-, als auch der Bio-Milch-Sektor stehen vor großen Herausforderungen. Das sagte Dr. Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW, auf der Halbjahrespressekonferenz.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Milchpreis wird sich in den kommenden Monaten verhalten positiv entwickeln. Doch sowohl die konventionell produzierte Milch, als auch der Bio-Milch-Sektor steht vor großen Herausforderungen. Das sagte Dr. Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch NRW), auf der Halbjahrespressekonferenz.


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Während in Deutschland in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres 3,4 % mehr Milch produziert wurde als im Vorjahreszeitraum, stieg die Milchanlieferung in NRW nur um 2,7 %. Dr. Schmidt führt das darauf zurück, dass NRW als einwohnerreichstes Bundesland mit hohen Flächenpreisen zu kämpfen hat. So sei der Strukturwandel dort besonders spürbar. Allein im letzten Jahr ging die Anzahl der Milchviehbetriebe um 4,3 % zurück. In NRW gibt es jetzt noch rund 5.600 Milcherzeuger, während es im letzten Jahr noch 5.900 waren. Hans Stöcker, Milchviehhalter und Vorsitzender der LV Milch NRW, beobachtet besonders bei Familienbetrieben einen zunehmenden Frust. Insbesondere Betriebe in Mittelgebirgslagen litten unter den Investitionen, die z.B. durch die neue Düngeverordnung bedingt seien, obwohl sie die Gründe nicht verschuldet hätten.


Zahlreiche Milchviehhalter haben in den letzten Jahren auf ökologische Produktion umgestellt. Durch die steigende Anlieferung von Biomilch ist in den letzten Monaten auch der Biomilch-Markt unter Druck geraten. Denn der Absatz konnte nicht in gleichem Maße ausgebaut werden wie die Anlieferung. Thomas Dellschau, Vertriebsdirektor bei der Bio-Molkerei Söbbeke, sieht zudem das Problem, dass es in Deutschland eine große Anzahl Bio-Handelsmarken der Lebensmitteleinzelhändler gibt und viele Bio-Milchprodukte inzwischen im Supermarkt gekauft werden. „Es ist schwierig, den Verbrauchern den Mehrwert von Bioland- und Demeter-Produkten gegenüber EU-Bio-Produkten mit geringeren Standards zu verdeutlichen“, sagte Dellschau.


Die Erzeugerpreise für konventionelle Milch seien in NRW mit 33 Cent stabiler als noch zu Beginn des Jahres erwartet, sagte Dr. Schmidt. In der zweiten Jahreshälfte erwartet er eine leichte Steigerung des Preises. Offen sei aber, ob sich in den nächsten Jahren wieder eine geringere Schwankungsbreite des Milchpreises einstellen wird. Die größte Herausforderung sei derzeit, in dem Markt Systeme zu etablieren, die Preisschwankungen abfedern und stabilisieren.


Die deutsche Lebensmittelwirtschaft habe im letzten Jahr einen Umsatzrekord verzeichnet. Daher sei die Grundstimmung positiv, aber es bleibe abzuwarten, ob sich das auch auf den Milchmarkt auswirkt. Dieser ist weiterhin zweigeteilt: Die Verkäufe aus den Interventionsbeständen drücken die Preise am Eiweißmarkt, während die hohe Nachfrage nach Butter und Sahne den Fettmarkt stärke. Es bleibe zu hoffen, dass sich der gute Preis für Frischware noch etwas hält und ausländische Käufer auf Ware aus der Intervention zurückgreifen, damit dieser Bestand rascher schrumpft. 


Der Export von deutschen Milchprodukten stieg bis 2016 jährlich. Seit dem letzten Jahr ist aber eine Verunsicherung spürbar - bedingt durch das bis Ende 2018 laufende Russland-Embargo. Außerdem macht sich der zunehmende Protektionismus, insbesondere der USA, auf dem Weltmarkt bemerkbar. Insgesamt geht Dr. Schmidt aber von einem weiteren Wachstum des Welthandels mit Milchprodukten aus, besonders von China erwartet er weitere Importzuwächse.



Bei Bio-Molkereiprodukten ist der Anteil an Eigenmarken der Lebensmitteleinzelhändler mit 66 % besonders hoch. Diese EU-Bio-Produkte sind eine starke Konkurrenz zu Produkten, die nach den Anforderungen eines Bio-Anbauverbandes, wie z.B. Bioland, erzeugt wurden.

 

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