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Blauzunge zurück: Was heißt das für Deutschland?

Die Blauzungenkrankheit ist zurück in Deutschland. Droht jetzt die bundesweite Ausbreitung? Ist Impfstoff verfügbar? top agrar hat bei Tierärzten und Pharmaunternehmen nachgefragt.

Lesezeit: 3 Minuten

In dieser Woche hat das nationale Referenzlabor für Blauzungenkrankheit des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zwei Infektionen mit dem Blauzungenvirus des Serotyps 8 (BTV-8) in Baden-Württemberg bestätigt.

Nun besteht eine Sperrzone im Umkreis von 150-km. Diese betrifft Betriebe mit Wiederkäuern in ganz Baden-Württemberg und dem Saarland sowie in einigen Landkreisen von Rheinland-Pfalz und Hessen. Empfängliche Tiere dürfen laut dem FLI aus diesem Gebiet nur in freie Gebiete verbracht werden, wenn die Tiere gegen BTV-8 geimpft sind oder mit negativ auf das Virus untersucht wurden.

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Impfabdeckung gering

Das FLI rät Wiederkäuer haltenden Betrieben in Deutschland aufgrund der Gefahr der Viruseinschleppung durch Gnitzen aus Frankreich und der Schweiz schon lange zur Impfung. Obwohl die Tierseuchenkasse in Baden-Württemberg die Impfung bezuschusst, liegt die Impfabdeckung auch in dem grenznahen Bundesland nach Aussage des FLI bislang nur bei 25 %. Es seien aber 80 % nötig, um flächendeckende Ausbrüche zu vermeiden.

Dr. Mark Holsteg vom Tiergesundheitsdienst in NRW geht aber nicht davon aus, dass es noch einmal wie 2008 zu einer verpflichtenden Impfung kommen wird. "Die letzten Prozesse mit Impfgegnern aus diesen Jahren sind gerade erst abgeschlossen", so Dr. Holsteg.

Wenig Impfstoff verfügbar

Der Impfstoffhersteller Zoetis verfügt aktuell nur noch über BTV-Impfstoff für Schafe. "Ab Januar ist wieder Impfstoff für Rinder verfügbar, aber nur in begrenzter Menge", so Dr. Torsten Steppin, Tierarzt für das Pharmaunternehmen Zoetis. Der Impfstoff sei in den letzten Jahren nur sehr schlecht nachgefragt worden und die Produktion dauere einige Monate. Daher werde zusätzlicher Impfstoff erst im späten Frühjahr verfügbar sein. Auch der Impfstoffhersteller Boehringer Ingelheim verfügt derzeit nicht mehr über Impfstoff.

Neue Fälle vorprogrammiert?

Dr. Holsteg rechnet vorerst nicht mit einer schnellen Ausbreitung der Krankheit in Deutschland wie im Sommer 2007: "Auch in Frankreich hat sich das Virus in den letzten Jahren nur langsam ausgebreitet und im Winter ist die Übertragungsrate gering."

Dr. Steppin vermutet jedoch: "Vor dem Hintergrund, dass nach diesem Fall die Untersuchung verstärkt werden, könnten weitere Fälle öffentlich werden." Auch das FLI rechnet ohne eine verpflichtende Impfung weiter mit Neuinfektionen in Deutschland. Einzelne infizierte Tiere könnten im Rahmen von Untersuchungen für den Export, im regulären BT-Monitoring oder durch klinische Symptome auffallen. Ob es ab dem nächsten Sommer bei stärkerer Aktivität von Gnitzen, die das Virus übertragen, vermehrt zu Fällen kommt, könne man jedoch derzeit noch nicht abschätzen.

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