In Bayern wird wieder mehr Zucker produziert. Der im Herbst bevorstehende Ausstieg aus der EU-Zuckerquote bewirkt wieder eine Anbauausdehnung. Davor ging es aber bereits Jahre bergab.
Nachdem die EU die Regelungen für den Zuckermarkt in Europa aufgehoben hat, reagieren die Landwirte mit einem deutlich stärkeren Anbau von Zuckerrüben. Im Süden Bayerns wird die Zuckerrübe auf rund 15 Prozent mehr Fläche angebaut, in Franken ist die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um gut 12 Prozent gewachsen. Dies teilten der Verband Fränkischer Zuckerrübenanbauer und der für Südbayern zuständige Verband bayerischer Zuckerrübenanbauer mit.
Im bayerischen Verband sinkt laut Geschäftsführer Rudolf Apfelbeck gleichzeitig die Zahl der Landwirte um drei Prozent. „Die Unsicherheit ist zu groß geworden. Alle bauen jetzt Zuckerrüben an und wissen nicht, wie viel Geld sie dafür kriegen“, zitiert die Deutsche Presseagentur (dpa) Apfelbeck.
Der Grund für die beiden Effekte liegt in der Liberalisierung des Zuckermarkts in der EU. Mit der Ernte im Herbst 2017 fällt die Zuckerquote weg. Die Landwirte müssen nun hoffen, dass die Unternehmen ihre Ware für einen guten Preis verkaufen.
In Bayern werden nun Zuckerrüben auf 65.000 Hektar (davon 21.000 Hektar in Franken) angebaut. Das sind 4.000 Hektar mehr als im Vorjahr. Vor sechs Jahren war die Anbaufläche - trotz EU-Verordnung - bereits größer. Nach Angaben des bayerischen Landwirtschaftsministeriums betrug sie damals 67.000 Hektar.