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Landwirte fordern mehr Geld für Erfüllung höherer Standards

Für eine Studie sprach die Uni Kiel mit Bauern. Die Befragten sprachen sich dabei häufig dafür aus, dass die freiwilligen Agrarumwelt- und Klimaschutzprogramme attraktiver gestaltet und die Verhandlungsposition von Landwirten und Erzeugerverbänden gegenüber dem Handel gestärkt werden müssten.

Lesezeit: 3 Minuten

Trotz großer Unterschiede lassen sich bei den Vorstellungen der deutschen Landwirte zur künftigen Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auch gemeinsame Positionen identifizieren. Das zeigt eine Studie, in der Wissenschaftler um Prof. Uwe Latacz-Lohmann von der Universität Kiel die „Präferenzen von Landwirten und Bürgern für die Gestaltung der GAP nach 2020“ untersucht haben.


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Wie aus der Studie hervorgeht, sind sich die Landwirte hinsichtlich der Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik in einem Punkt besonders einig, nämlich in der Forderung nach einem finanziellen Ausgleich für höhere Sozial-, Umwelt-, Tierwohl- und Verbraucherschutzstandards. Die Befragten sprachen sich zudem oft dafür aus, dass die freiwilligen Agrarumwelt- und Klimaschutzprogramme attraktiver gestaltet und die Verhandlungsposition von Landwirten und Erzeugerverbänden gegenüber dem Handel gestärkt werden müssten.


Für einen Großteil der teilnehmenden Landwirte war es außerdem wichtig, dass der Generationswechsel sowie der Quereinstieg in die Landwirtschaft künftig finanziell unterstützt werden. Eine weitere Umfrage unter Bürgern ergab eine relativ große Übereinstimmung zwischen Verbrauchern und Landwirten bei der Forderung nach einer Vereinfachung der GAP.


Geringes Verständnis wurde von den Bürgern jedoch der Forderung nach „finanzieller Unterstützung und Sicherheit“ entgegengebracht. Latacz-Lohmann hält es daher für „gefährlich“, bei der Agrarpolitik am Status quo festzuhalten, insbesondere was die Höhe des Agrarbudgets und die Mittelverwendung angeht. Nach seiner Einschätzung wird der Sektor spätestens bei der übernächsten GAP-Reform nicht mehr um eine „konsequente Ökologisierung“ der Agrarpolitik herumkommen.

 

Landwirtschaft ist Wirtschaftsbranche


Die Kieler Forscher identifizierten bei der Auswertung der Umfragen zwei dominierende Gruppen von Landwirten mit unterschiedlichen Präferenzen, von denen die „sicherheitsorientierten Besitzstandswahrer“ beispielsweise auf den Erhalt einer starken Ersten Säule pochten. Die zweite Gruppe wurde von den Autoren der Studie zu den „Veränderungsbereiten“ gezählt, die durchaus bereit sind, zugunsten einer stärkeren Förderung von Umweltmaßnahmen auf einen Teil der Direktzahlungen zu verzichten.


Die Umfragen ergaben außerdem, dass einige Aussagen über fast alle Teilnehmer hinweg auf große Ablehnung gestoßen sind: Weder die befragten Landwirte noch die Bürger wollen demnach, dass Direktzahlungen künftig auf extensive Grünlandbewirtschaftung, ertragsschwache Standorte und Flächen des Ökolandbaus konzentriert werden und dass die europäische Landwirtschaft ihre Exportorientierung aufgibt und nur noch für die inländische Nachfrage produziert.


Das zeigt nach Auffassung der Autoren, dass Landwirtschaft von der Mehrzahl der Bürger als eine Wirtschaftsbranche angesehen wird, die im internationalen Wettbewerb bestehen können muss und zur Welternährung beitragen soll. Die Verfasser der Studie räumen jedoch ein, dass die Umfragen trotz großer Sorgfalt bei der Auswahl der Teilnehmer vermutlich kein repräsentatives Abbild der deutschen Landwirte liefern. Daher gelte hier wie auch bei der Verbraucherbefragung, dass die Ergebnisse nur unter Vorbehalt interpretiert werden könnten.

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