Die Europäische Union hat das Projekt "SmartCow" bewilligt, das die gemeinsame Forschung im europäischen Rindersektor ermöglichen soll. An dem Projekt sind Institute aus sieben europäischen Ländern beteiligt. Sie stellen ihre experimentelle Infrastruktur und ihr Know-how zur Verfügung, berichtet das Leibniz-Institut für Nutztierbiologiein Dummerstorf (FBN).
Europäische Naturwissenschaftler sowie Wirtschaftspartner können die Infrastruktur und Fachwissen für ihre eigene Forschung nutzen. Das Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren startet am 19. Februar 2018 im französischen Clermont-Ferrand. Frankreich koordiniert das mit 5 Mio. Euro geförderte Projekt.
Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf der Forschung im europäischen Rindersektor. Dabei spielen hauptsächlich wissenschaftliche und technische Fragestellungen in der Tierernährung zur Nährstoffverwertung und Emissionsmessung eine Rolle. Außerdem im Bereich Genetik die Verbesserung der Ressourceneffizienz sowie in der Ethologie die automatische Aufzeichnung von Verhaltensmerkmalen.
Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf (FBN) übernimmt die Leitung des Projektes in Deutschland. Das FBN bietet mit der Experimentalanlage Rind, den Respirationskammern sowie neuesten Analysemethoden zur Messung von Methanemissionen und mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Verhaltensforschung gute Forschungsbedingungen.
Mit dem EU-SmartCow-Projekt werde auf die immer weiter spezialisierte Nutztierforschung reagiert, sagt Dr. Björn Kuhla vom Institut für Ernährungsphysiologie am FBN: „Es ist gar nicht mehr möglich, die Ausstattung für eine komplette Spitzenforschung an einem Standort vorzuhalten.“ Zudem wachse die Herausforderung für eine nachhaltige Rinderproduktion, sodass die intensivere Vernetzung europäischer Forschungsinfrastrukturen einen folgerichtigen Schritt darstelle und unnötige Mehrfachförderung vermieden würden. Neben dem Institut für Ernährungsphysiologie ist auch das Institut für Verhaltensphysiologie an SmartCow beteiligt. Insgesamt erhält das Dummerstorfer Leibniz-Institut 400.000 Euro für die kommenden vier Jahre.