Biodiesel wird in Europa zum Großteil aus Rapsöl gewonnen. Chemisch gesehen besteht er aus langkettigen Kohlenwasserstoff-Verbindungen (Fettsäuremethylestern) und hat daher andere Eigenschaften als Diesel, der aus Mineralöl gewonnen wird. Der Siedepunkt ist zum Beispiel deutlich höher. Dadurch verdampft Biodiesel nur unvollständig und lagert sich auf Motorteilen ab. „Dies macht ihn als alleinigen Kraftstoff ungeeignet. Einspritzpumpen, Dichtungen und Schläuche müssten anders konstruiert sein“, sagt Professor Dr. Lukas Gooßen von der Ruhr-Universität Bochum.
Zusammen mit dem Sonderforschungsbereich „3MET“ der TU Kaiserslauternhat Gooßen eine neuartige Aufbereitung für Biodiesel entwickelt. Dabei haben sie ein Gemisch aus Pflanzenfettestern und Bioethylen fast ohne Energiezufuhr in einen Kraftstoff überführt. Dieser kann unverdünnt in modernen Dieselmotoren verbrannt werden.
Das Besondere sei, dass die Forscher die chemischen Eigenschaften des Gemisches gezielt verändern könnten, z.B., um die Zünd- und Verbrennungseigenschaften des Biodiesels zu beeinflussen. So setzt der Verbrennungsprozess bei geringeren Temperaturen ein. „Wir können unseren Biodiesel so an die geltenden Normen für Petrodiesel anpassen“, fährt Gooßen fort. Darüber hinaus ist der Prozess recht umweltschonend: Es werden weder Lösungsmittel benötigt, noch entstehen Abfallprodukte.